Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2024

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60. Präsidentschaftswahl
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
5. November 2024
538 Wahlleute


Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
    
    

Gewähltes Electoral College
Gewähltes Electoral College
 


Electoral College:
  •  Noch nicht zugeordnet 538

  • Präsident der Vereinigten Staaten
    Gewählt

    Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2024 am 5. November 2024 wird die 60. Wahl zum Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten sein. Die Wahl ist Teil der Wahlen in den Vereinigten Staaten 2024, bei denen unter anderem auch das gesamte Repräsentantenhaus mit 435 Sitzen und etwa ein Drittel des Senats (34 Sitze von 100) gewählt werden.

    Die Wahl erfolgt indirekt: Durch die sich bei der Wahl ergebenden Mehrheiten in den Bundesstaaten werden die Wahlleute des Electoral College bestimmt, die im Dezember 2024 den Präsidenten sowie Vizepräsidenten wählen. Da die Wahlleute sich verpflichten, für einen bestimmten Kandidaten zu stimmen, ist die eigentliche Wahl normalerweise nur formaler Natur. Die Wahlleuteverteilung wird sich erstmals nach dem Zensus 2020 richten, zuletzt wurde diese Zusammensetzung vor der Wahl 2012 geändert. Die Gewinner der Wahl werden am 20. Januar 2025 vereidigt.

    Termin, Wahlverfahren und Wahlleuteverteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gemäß dem Presidential Election Day Act vom 23. Januar 1845 ist der Wahltag der Dienstag nach dem ersten Montag im November,[1] im Jahr 2024 also der 5. November. Gewählt werden die Wahlleute des Wahlkollegiums (Electoral College), das 41 Tage nach der Wahl, also im Dezember 2024, den Präsidenten und Vizepräsidenten bestimmt. Grundsätzlich hat jeder Bundesstaat das Recht zu entscheiden, wie er seine Wahlleute vergibt. In 48 der 50 Staaten erhält derjenige, der die relative Mehrheit der Stimmen erhält, sämtliche Wahlleute des Bundesstaats zuerkannt (Mehrheitswahl). Die Bundesstaaten Maine und Nebraska haben dabei die Besonderheit, dass drei (Nebraska) bzw. zwei (Maine) Wahlleute jeweils nach den Mehrheiten in den Kongresswahlbezirken und nicht nach den Mehrheiten im gesamten Bundesstaat bestimmt werden; zuletzt hatte auf diese Weise Barack Obama bei der Wahl 2008 einen von fünf Wahlleuten Nebraskas, Donald Trump 2016 und 2020 einen von vier Wahlleuten Maines und Joe Biden 2020 einen von fünf Wahlleuten Nebraskas gewinnen können. Maine benutzt zur Ermittlung der Wahlleute zum zweiten Mal nach 2020 bei einer Präsidentschaftswahl das Instant-Runoff-Voting.

    Jeder Bundesstaat bestimmt so viele Wahlleute, wie er Vertreter in beide Häuser des Kongresses entsendet. Da sich die Anzahl der Abgeordneten im Repräsentantenhaus nach der Bevölkerungszahl richtet, 2024 erstmals nach dem Zensus 2020, jeder Staat aber zwei Senatoren hat, sind die bevölkerungsärmeren Staaten überrepräsentiert: Kalifornien hat etwa 68 mal so viele Einwohner wie Wyoming, entsendet aber nur 54 Wahlleute, Wyoming drei. Die Hauptstadt Washington, die als District of Columbia im Kongress nicht stimmberechtigt vertreten ist, stellt nach dem 23. Zusatzartikel der Verfassung so viele Wahlmänner, wie der kleinste Bundesstaat hat, zurzeit drei. Insgesamt besteht das Electoral College aus 538 Wahlleuten, die absolute Mehrheit liegt also bei 270 Stimmen.

    Gleichzeitig finden auf Bundesebene die Wahlen zum Repräsentantenhaus (alle 435 Mitglieder) und zum Senat (34 der 100 Mitglieder, Klasse I) sowie auf der Ebene der Bundesstaaten unter anderem zu verschiedenen Gouverneursämtern und Bundesstaatslegislativen statt.

    Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Historisch gesehen stellten bisher meistens (seit der Wahl von 1852 durchgängig, sieht man vom Zusammenschluss der Republikaner mit einem Teil der Demokraten bei der Wahl von 1864 zur "National Union Party" ab) die Demokratische Partei oder die Republikanische Partei den US-Präsidenten. Bei jeder Präsidentschaftswahl treten zusätzlich auch Kandidaten kleinerer Parteien (wie etwa der Libertären Partei) an, bzw. unabhängige Kandidaten ohne Parteiangehörigkeit. In vielen Bundesstaaten ist es zudem möglich, irgendeinen Namen – auch wenn es kein offizieller Kandidat ist – auf den Stimmzettel zu schreiben, der dann als gültige Stimme gewertet wird (write-in). So ist es möglich, sich selbst zum US-Präsidenten zu wählen.

    Die parteiinterne Entscheidung über den letztlichen Kandidaten der jeweiligen Partei wird im Jahr der Wahl getroffen, in diesem Fall ab Januar 2024 bei den sogenannten Primaries, den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl.

    Die ehemaligen Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama sind von einer erneuten Kandidatur für eine dritte Amtszeit ausgeschlossen. Eine dritte Wahl nach zwei Amtszeiten verbietet der 22. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Die ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter und Donald Trump sind jedoch für eine zweite Amtszeit wählbar, weil sie nur eine Amtszeit Präsident waren. Eine Kandidatur Jimmy Carters ist aufgrund seines fortgeschrittenen Alters (er wäre zum Wahltermin 100 Jahre alt) nicht zu erwarten, Trump gab am 15. November 2022 seine Bewerbung bekannt und begann am 28. Januar 2023 seinen Vorwahlkampf.[2]

    Historisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Sollte - was sich in den Vorwahlen sowohl der Demokraten als auch der Republikaner aber noch erst bestätigen muss - erneut Donald Trump gegen Joe Biden antreten, wäre dies das erste Mal seit 112 Jahren, dass ein Expräsident gegen einen amtierenden Präsidenten antritt: Zuletzt geschah das in der Präsidentschaftswahl von 1912, als neben dem demokratischen Wahlsieger Woodrow Wilson der Expräsident Theodore Roosevelt (als Kandidat der Wahlplattform "Bull Moose Party") gegen den amtierenden republikanischen Präsidenten William Howard Taft antrat. Zudem wäre dies das erste Mal seit 68 Jahren, dass dieselben Kandidaten ein zweites Mal in einer Präsidentschaftswahl aufeinandertreffen (das letzte Mal geschah das bei der Wahl von 1956, als der demokratische Kandidat Adlai Stevenson II. nach der Wahl von 1952 ein zweites Mal gegen den Republikaner Dwight D. Eisenhower antrat).

    Damit nicht genug, träfen die beiden ältesten Kandidaten der amerikanischen Geschichte aufeinander: Trump wäre bei der Wahl 78 Jahre, Joe Biden 82 Jahre alt. Bereits bei der Wahl von 2020 waren beide Kandidaten mit 74 bzw. 78 Jahren die ältesten Kandidaten überhaupt, vor Ronald Reagan 1984 und Bob Dole 1996, die beide 73 Jahre alt waren, sowie dem 72 Jahre alten John McCain bei der Wahl von 2008 (Samuel Adams war bei den Wahlen von 1796, die noch nicht zu den durch den 12. Verfassungszusatz festgeschriebenen heutigen Bedingungen erfolgte und bei der er mit 15 Wahlmännerstimmen den fünften Platz einnahm, jedoch ebenfalls 74 Jahre alt).

    Eine Wiederwahl nach Amtszeitunterbrechung gelang bisher nur Grover Cleveland (US-Präsident 1885–1889 und 1893–1897). Sollte gegebenenfalls Trump die Wahl für sich entscheiden, würde zudem (erst) zum dritten Mal in der amerikanischen Geschichte in zwei aufeinanderfolgenden Wahlen der amtierende Präsident abgewählt (zuvor erfolgte das 1888/1892 - Abwahl Clevelands bzw. Benjamin Harrisons, und 1976/1980 - Abwahl Fords bzw. Carters).

    Trump wäre im Fall einer Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten neben Richard Nixon (Kandidat 1960, 1968 und 1972) der einzige Kandidat der Republikaner, der dreimal nominiert wurde.

    Biden bewirbt sich nach 1988, 2008 und 2020 zum vierten Mal für eine Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten; damit schließt er insbesondere auf zu den Demokraten Martin Van Buren (1836, 1840, 1844 und 1848, davon dreimal nominiert, das letzte Mail als Kandidat der Free Soil Party), William Jennings Bryan (1896, 1900, 1904, 1908, davon dreimal nominiert) und Franklin D. Roosevelt (1932, 1936, 1940 und 1944, jedes Mal nominiert). Damit bleibt zwar Henry Clay unerreicht (fünfmal: 1824, 1832, 1840, 1844, 1848, davon dreimal für unterschiedliche Parteien nominiert) - allerdings wird Biden im Jahr 2024 über 36 Jahre hinweg für eine Nominierung aktiv gewesen sein.

    Demokratische Partei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Während der Demokrat Joe Biden aus Delaware voraussichtlich Präsident bei den Wahlen 2024 sein wird, wäre er am Ende seiner ersten Amtszeit 82 Jahre alt. Dies hatte zunächst zu Spekulationen geführt, dass Biden keine zweite Amtszeit anstreben werde. Zeitgleich zweifelten aber auch viele in der Demokratischen Partei, ob Biden aufgrund seines Alters überhaupt eine reelle Chance gegen einen potenziell viel jüngeren republikanischen Kandidaten hätte.

    Biden selbst kündigte nach den Wahlen in den Vereinigten Staaten 2022 an, die Entscheidung für oder gegen eine erneute Kandidatur in der ersten Hälfte 2023 bekanntgeben zu wollen. Er erklärte:[3]

    „Meine Absicht ist es, wieder zu kandidieren. Aber ich habe großen Respekt vor dem Schicksal. Und dies ist letztlich eine Familienentscheidung.“

    US-Präsident Joe Biden am 9. November 2022

    Am 25. April 2023 gab er schließlich offiziell bekannt, sich für eine zweite Amtszeit zu bewerben. Die Bekanntgabe erfolgte genau am 4. Jahrestag der Bekanntgabe seiner Kandidatur zur Präsidentschaftswahl 2020.[4]

    „Jede Generation hat einen Moment, in dem sie für die Demokratie und die Freiheit einstehen muss. Ich glaube, dies ist unserer. Lasst uns die Arbeit zu Ende bringen.“

    US-Präsident Joe Biden am 25. April 2023

    Offizielle bedeutende Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (Anmerkung: Die Kriterien für major candidates bzw. bedeutende Kandidaten umfassen z. B. konstante mediale Berichterstattung in US-Hauptmedien wie CNN, FOX News, MSNBC etc., nationale Umfragen in denen die Kandidaten öfters mindestens 1 % erreichen, gute Spendeneinnahmen und Bekleidung öffentlicher Ämter.)

    Sonstige offizielle Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • 12. April 2023 – Joe Exotic, der Unternehmer und TV-Promi aus Indiana, gibt seine Kandidatur bekannt. Zuvor bewarb er sich bereits als Kandidat der Libertären Partei, wechselte aber danach zur Demokratischen Partei.[8]

    Potentielle Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Über die Kandidatur folgender Personen wird spekuliert:

    Republikanische Partei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Offizielle bedeutende Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (Anmerkung: Die Kriterien für major candidates bzw. bedeutende Kandidaten umfassen z. B. konstante mediale Berichterstattung in US-Hauptmedien wie CNN, FOX News, MSNBC etc., nationale Umfragen in denen die Kandidaten öfters mindestens 1 % erreichen, gute Spendeneinnahmen und Bekleidung öffentlicher Ämter.)

    Sonstige offizielle Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Potentielle Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Über die Kandidatur folgender Personen wird spekuliert:

    Libertäre Partei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Offizielle Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Unabhängige Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Potentielle Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Über die Kandidatur folgender Personen wird spekuliert:

    Sowohl Hogan als auch Manchin gelten als potentielle Kandidaten der überparteilichen Bewegung „No Labels“, die sich als Angebot oder eine Art Versicherung an US-Wähler der politischen Mitte sieht. Der gemäßigte Republikaner Hogan ist beispielsweise der nationale Vorstand dieser Initiative und hat gesagt, dass er als letzten Ausweg selbst als unabhängiger moderater Kandidat antreten könnte, wenn Donald Trump erneut gegen Joe Biden kandidieren sollte. Einige Medien spekulieren in solch einem Fall auch mit der gemeinsamen Kandidatur von Hogan und Manchin als Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskandidat (oder umgekehrt). Die Initiative „No Labels“ hat bereits mehr als 50 Millionen $ an Spendengeldern gesammelt, um als Unabhängige Partei landesweit auf dem Stimmzettel der 50 Bundesstaaten und DC zu stehen, ein langwieriges und kostspieliges Unterfangen. Unabhängige und Kleinparteien scheitern nämlich oft an den teils hohen Gebühren und Unterschriftenvorgaben der einzelnen Bundesstaaten und gelangen damit nicht auf den Stimmzettel der Hauptwahl. Mit Stand Mai 2023 steht „No Labels“ auf dem Stimmzettel in Alaska, Arizona, Colorado und Oregon. Sowohl unter den Demokraten als auch unter den Republikanern wird die Initiative teils kritisch gesehen und als potentieller spoiler (was in etwa Verhinderer bedeutet), da ein gemäßigter Kandidat dem demokratischen oder republikanischen Kandidaten eher schaden könnte und damit z.b. den Wahlsieg Bidens oder Trumps verhindern könnte. Zuletzt wurden z.b. bei der Präsidentschaftswahl 2000 der Kandidat der amerikanischen Grünen Partei, Ralph Nader, oder diverse Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl 2016 von den Demokraten als spoiler gesehen, die den Sieg von Al Gore und Hillary Clinton mit ihrer Kandidatur verhindert hätten. Ebenso stellten Donald Trump und sein Wahlkampfteam bei der Präsidentschaftswahl 2020 Vermutungen an, dass er in einigen knappen Bundesstaaten durch Unabhängige um seinen Sieg gebracht wurde. Daher wird „No Labels“ von den demokratischen und republikanischen Leitern der Wahlbehörden in den 50 Bundesstaaten und DC auch aktiv bekämpft und mit Klagen überzogen, da aus ihrer Sicht nicht der Status einer registrierten unabhängigen Partei vorliegt und daher kein Zugang zum Stimmzettel erfolgen sollte.[31]

    Vorwahlen der Demokraten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Chicago

    Die parteiinternen Vorwahlen der Demokraten werden vermutlich zwischen Januar und Juni 2024 abgehalten. Der genaue Kalender wird von den Parteigremien bis Herbst 2023 erstellt.

    Der Nominierungsparteitag der Demokraten (die sogenannte Democratic National Convention) wird vom 19. bis 22. August 2024 in Chicago, Illinois, stattfinden. Auf dem Parteitag werden sowohl der demokratische Präsidentschaftskandidat als auch der Vizepräsidentschaftskandidat von den Delegierten gewählt, das Wahlprogramm verabschiedet und der Wahlkampf für die Hauptwahl offiziell eingeläutet.

    Wahlkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In einer „Morning Consult“-Umfrage vom März 2023 lag der amtierende Präsident Joe Biden mit 77 % Zustimmung deutlich vor Marianne Williamson, die ihre Kandidatur schon bekanntgegeben hatte. Williamson kam nur auf 4 % Wähleranteil.

    In einer weiteren Umfrage desselben Instituts, die Anfang April 2023 durchgeführt wurde, kam Biden auf 70 %, Kennedy auf 10 %, Williamson erneut auf 4 % und „Sonstige“ auf 8 %.[32]

    In mehreren Umfragen vom Mai 2023, die von CNN, FOX News, der Marquette Universität und Rasmussen Reports durchgeführt wurden, lag Biden bei 53–62 %, Kennedy bei 12–20 % und Williamson bei 4–8 %.

    Mit Stand Mai 2023 sind keine TV-Debatten bei den Demokraten geplant.

    Vorwahlen der Republikaner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Milwaukee

    Die parteiinternen Vorwahlen der Republikaner werden vermutlich zwischen Januar und Juni 2024 abgehalten. Der genaue Kalender wird von den Parteigremien bis Herbst 2023 erstellt.

    Der Nominierungsparteitag der Republikaner (die sogenannte Republican National Convention) wird vom 15. bis 18. Juli 2024 in Milwaukee, Wisconsin, stattfinden. Auf dem Parteitag werden sowohl der republikanische Präsidentschaftskandidat als auch der Vizepräsidentschaftskandidat von den Delegierten gewählt, das Wahlprogramm verabschiedet und der Wahlkampf für die Hauptwahl offiziell eingeläutet.

    Wahlkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In den meisten Umfragen vom März 2023 lag der ehemalige Präsident Donald Trump landesweit deutlich vor seinem potenziellen Herausforderer Ron DeSantis, in einigen lag aber auch DeSantis vorne – ebenso in einigen Bundesstaaten, die als erste in den USA die Vorwahlen abhalten werden. Beide kamen auf Wähleranteile von je 30–50 %, während andere Kandidaten wie Nikki Haley oder der potenzielle Kandidat Mike Pence jeweils auf weniger als 10 % Zustimmung bei den republikanischen Wählern kamen.

    Ende März bzw. Anfang April 2023 erhielt der Vorwahlkampf der Republikaner neue Brisanz durch die Anklage Donald Trumps in New York in Bezug auf mutmaßliche Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels, mit dem Ziel den damaligen Präsidentschaftswahlkampf Trumps 2016 nicht zu gefährden. Schweigegeldzahlungen sind nach US-Recht nicht illegal, wenn sie aber die Wahlkampagne eines Kandidaten beeinflussen bzw. Wahlkampfgelder dafür verwendet werden, sind sie allerdings sehr wohl illegal und strafbar. Während Umfragen unter Republikanern eine Solidarisierung mit Trump zeigten („politisch motivierte Hexenverfolgung“) und sein Vorsprung gegenüber DeSantis anstieg, war die Meinung in der Gesamtbevölkerung zu Trump und seinen strafrechtlichen Vorwürfen eher polarisierend ausgeglichen bzw. tendenziell negativ.

    Mitte April 2023 konnte Trump seinen Wähleranteil bei den Republikanern landesweit auf 50–60 % ausbauen, während DeSantis auf 20–30 % zurückfiel. Auch in den Bundesstaaten Iowa, New Hampshire und South Carolina, die traditionell als erste abstimmen, lag Trump nun deutlich vor DeSantis.[33]

    Die erste TV-Debatte der Republikaner wird am 23. August 2023 in Milwaukee, Wisconsin, stattfinden.

    Hauptwahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Umfragen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Durchschnitt mehrerer Meinungsforschungsinstitute liegt der amtierende demokratische Präsident Joe Biden mit Stand Mai 2023 jeweils etwa 1 Prozentpunkt hinter den beiden Republikanern Donald Trump und Ron DeSantis.[34][35]

    Kurz vor der Präsidentschaftswahl 2020 lag Biden im Durchschnitt mehrerer Meinungsforschungsinstitute etwa 7,4 Prozentpunkte vor Trump, die Wahl konnte Biden bundesweit mit 4,5 Prozentpunkten Vorsprung gewinnen.[36]

    Letztendlich entscheidet aber nicht der bundesweite Vorsprung an Wählerstimmen die Wahl, sondern das Votum in den sogenannten „Swing States“.

    Swing States[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Vorsprung des jeweiligen Siegers in den Bundesstaaten bei der Wahl 2020. Je heller der Bundesstaat, umso knapper der Vorsprung und deshalb umso wahrscheinlicher, dass der Bundesstaat bei der Wahl 2024 ein Swing State ist.

    Die sogenannten Swing States (auch battleground states, purple states oder tossup states) gelten im Wahlkampf als besonders umkämpft, da bei diesen Staaten aufgrund ihrer demographischen Struktur und ihres knappen Wahlverhaltens bei den letzten Präsidentschaftswahlen nicht abzusehen ist, für welchen Kandidaten sie stimmen werden. Bei der letzten Wahl 2020 wurden insgesamt nur 8 von 50 Bundesstaaten mit einem Vorsprung von weniger als 5 % gewonnen und galten daher laut den knappen Ergebnissen als Swing States. Dies waren: Arizona, Florida, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin. Bundesstaaten können aber nicht nur aufgrund ihres bisherigen knappen Wahlergebnisses und demographischen Trends als Swing State definiert werden, sondern auch durch Umfrageergebnisse während des Wahlkampfs. Aufgrund derzeitiger Umfragen (März 2023) und des starken Abschneidens der Republikaner bei den Halbzeitwahlen 2022 in Florida gehen z. B. viele Experten nicht mehr davon aus, dass Florida bei der Präsidentschaftswahl 2024 noch ein Swing State sein wird. Bestärkt wird diese These von der Tatsache, dass die zwei wahrscheinlichsten Kandidaten der Republikaner, Donald Trump und Ron DeSantis, beide aus Florida kommen und Präsidentschaftskandidaten in ihren Heimatstaaten meistens ein besseres Ergebnis erreichen als erwartet („home state advantage“). Trotzdem kann sich die Klassifizierung und Zuordnung eines Bundesstaates als Swing State im Laufe der Wahlkampagne und aufgrund neuer Umfragen öfters ändern und bleibt daher dynamisch. Die Swing States erhalten im Wahlkampf die meiste Aufmerksamkeit der Kandidaten, Parteien bzw. unterstützende Organisationen, bekommen somit auch die meiste Wahlwerbung ab und entscheiden dadurch die Wahl.

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Wayback Machine. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 5. September 2015; abgerufen am 14. Februar 2023.
    2. orf.at. In: ORF. 28. Januar 2023, abgerufen am 28. Januar 2023.
    3. Midterms geben Biden Rückenwind für erneute Kandidatur. tagesschau.de, abgerufen am 31. Dezember 2022.
    4. Biden bewirbt sich um zweite Amtszeit. tagesschau.de, abgerufen am 25. April 2023.
    5. Marianne Williamson formally launches likely long-shot Democratic primary challenge to Biden. In: CNN. Abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
    6. US-Demokraten: Robert Kennedy bewirbt sich um Präsidentschaftskandidatur. In: Der Spiegel. 6. April 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. April 2023]).
    7. USA: Joe Biden kündigt abermalige Präsidentschaftskandidatur an. In: FAZ.NET. 25. April 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. April 2023]).
    8. Kaylee Douglas: ‘Joe Exotic’ says he’s running for president as a Democrat. Abgerufen am 15. April 2023 (amerikanisches Englisch).
    9. Eliza Collins: Joe Manchin for President? The West Virginia Senator Won’t Rule It Out. Centrist Democrat also declined to endorse a President Biden re-election bid. Abgerufen am 2. Juni 2023 (amerikanisches Englisch).
    10. Donald Trump erklärt Kandidatur für das Weiße Haus 2024. In: Der Spiegel. 16. November 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 16. November 2022]).
    11. Trip Gabriel: Nikki Haley Is Running for President, the First G.O.P. Rival to Take On Trump. In: The New York Times. 14. Februar 2023, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 14. Februar 2023]).
    12. Christin Severin: US-Präsidentschaftsanwärter Ramaswamy: Kreuzritter des Anti-Woke-Kapitalismus und Hassfigur der amerikanischen Linken. In: nzz.ch. 22. Februar 2023, abgerufen am 23. Februar 2023.
    13. Condé Nast: The C.E.O. of Anti-Woke, Inc. 12. Dezember 2022, abgerufen am 23. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
    14. Sam Stein: Vivek Ramaswamy announces he will run for president. In: politico.com. Abgerufen am 23. Februar 2023 (englisch).
    15. Veronica Stracqualursi & Kaanita Iyer: Former Arkansas Republican Gov. Asa Hutchinson announces White House bid. In: CNN. 2. April 2023, abgerufen am 2. April 2023.
    16. Shania Shelton: Larry Elder announces 2024 White House bid. In: CNN. 20. April 2023, abgerufen am 21. April 2023.
    17. Republican Sen. Tim Scott is officially running for president. In: npr.org. 22. Mai 2023, abgerufen am 23. Mai 2023.
    18. Roland Lindner, New York: Ron Desantis kandidiert: Mit Musk gegen Trump. In: FAZ.NET. 25. Mai 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. Mai 2023]).
    19. Trump Is Already Facing a Lawsuit to Stop His 2024 Campaign. Abgerufen am 2. April 2023 (amerikanisches Englisch).
    20. Former Montana Secretary of State Corey Stapleton Says 'Pay It Forward', Announces Bid for U.S. President 2024. Abgerufen am 16. November 2022 (amerikanisches Englisch).
    21. wdtv.com: Rollan Roberts II announces his bid for presidency. 20. Januar 2023, abgerufen am 26. April 2023 (amerikanisches Englisch).
    22. Julia Musto: Former Rhode Island mayor launches presidential bid. 2. Februar 2023, abgerufen am 14. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
    23. Associated Press: Businessman Perry Johnson announces 2024 presidential bid. 3. März 2023, abgerufen am 11. März 2023 (amerikanisches Englisch).
    24. Tom Howell Jr.: Ex-Trump adviser John Bolton considering 2024 presidential bid. Washington Times, 6. Januar 2022, abgerufen am 8. Januar 2023.
    25. Adam Sexton: CloseUp: Christie considering 2024 presidential run. wmur.com, 20. März 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
    26. Trump-Herausforderer kommen aus der Deckung. tagesschau.de, 4. Februar 2023
    27. Jonathan Martin: Pence, Tiptoeing Away From Trump, Lays Groundwork for ’24 Run. The New York Times, 23. Mai 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
    28. a b What’s next for Libertarians? Presidential hopefuls bring platforms of decriminalizing drugs, ranked choice voting to Alabama. Abgerufen am 2. April 2023 (amerikanisches Englisch).
    29. Jacob Hornberger Announces Presidential Campaign. 21. Februar 2023, abgerufen am 27. April 2023 (amerikanisches Englisch).
    30. Kelsey Lyon: OLIVER ANNOUNCES PRESIDENTIAL BID. Abgerufen am 15. April 2023 (amerikanisches Englisch).
    31. Jonathan Weisman: ‘No Labels’ Eyes a Third-Party Run in 2024. Democrats Are Alarmed. Abgerufen am 25. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
    32. Morning Consult: Biden Leads RFK Jr. by 60 Points Among Democratic Primary Voters. 11. April 2023, abgerufen am 12. April 2023 (amerikanisches Englisch).
    33. Morning Consult: Tracking the 2024 Republican Primary: Trump Posts Biggest Lead Yet Over DeSantis. 11. April 2023, abgerufen am 12. April 2023 (amerikanisches Englisch).
    34. realclearpolitics.com: General Election: Trump vs. Biden. Abgerufen am 25. April 2023 (englisch).
    35. realclearpolitics.com: General Election: DeSantis vs. Biden. Abgerufen am 25. April 2023 (englisch).
    36. realclearpolitics.com: General Election: Trump vs. Biden vs. Jorgensen vs. Hawkins. Abgerufen am 25. April 2023 (englisch).